Myofasziale Therapie

02.01.2023

Schmerzursache Nr.1

Faszien, die in ihrer Funktion gestört sind, können Schmerzen auslösen. 

Nicht immer sind Bandscheiben oder Nerven die Verursacher - Siehe unten! Auch das Bindegewebe spielt eine wichtige Rolle. Das Fasziengewebe reagiert bereits ohne mechanische Einwirkung bzw. ohne vorausgehende Muskelaktivität auf Stress. Die Faszien ziehen sich als Reaktion auf Stress zusammen und die Gesamtspannung innerhalb des Gewebes steigt an.

Durch chronische Fehlhaltungen kommt es zu dauerhaften Zug- oder Druckbelastungen auf die Muskulatur, die normalerweise für eine physiologische Haltung zuständig wäre. Die umgebende Faszienhülle der Muskulatur reagiert durch eine verstärkte Vernetzung der Faszien und so kommt es zur Thixotropie, einer Zunahme der Viskosität der umgebenden Flüssigkeit der Extrazellularsubstanz. 

Die Therapie

Durch gezielte Myofasziale Massagen und Faszientechniken, sowie einem gezieltes, funktionelles Krafttraining kann das Gewebe wieder geschmeidig massiert und gestärkt werden. Je nach Ausprägungsgrad und Dauer der Fehlhaltung, kann diese so reversibel sein. 

Wirkungen:

  • Schmerzreduktion:
    biochemische Effekte, Gate-Control, Descending-Pain-Control, erhöhte Serotonin- und Endorphinausschüttung.
  • Förderung der Mobilität: 
    Lösen von Adhäsionen und pathologischen Crosslinks im myofaszialen System, Verbesserung der Elastizität.
  • Myofasziale Tonusregulierung: 
    Stimulation faszialer Rezeptoren & Propriozeptoren.
  • Verbesserung des Gewebestoffwechsels: 
    Vermehrte Ausschüttung von Histamin, Permeabilitätssteigerung, optimale Versorgung mit Nährstoffen und Abtransport von Metaboliten.
  • Neuropsychoimmunologische Wirkungen: 
    Vermehrte Oxytocinausschüttung, Vagotonisierung, Verminderung der Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol.
  • Verbesserung von: 
    Wahrnehmung (Extero- und Interozeption), Haltung, Statik, Mobilität, Flexibilität, Beweglichkeit, Dynamik & Koordination.

Erstaunliche Zahlen!

Im Buch "Faszien Fitness" von Dr. Robert Schleip und Johanna Bayer ist zu lesen:

20 % aller Rückenbeschwerden sind auf Bandscheibenverletzungen zurückzuführen

Bei rund 80 % der Patienten können KEINE handfesten Ursachen für anhaltende Schmerzen festgestellt werden.

Gehörst Du auch zu diesen 80 %?
Falls Du die Frage mit einem "Ja" beantwortest dann muss das nicht so bleiben.